Die Ziele des CCC-GET sind die Schaffung neuer, sowie weiterführender Vernetzung, Bündelung und Erweiterung bestehender Aktivitäten der mit der Behandlung von gastroösophagealen Tumoren betrauten Kollegen, Kliniken und Instituten in den Bereichen der klinischen und präklinischen interdisziplinären Forschung, Lehre und PatientInnenbetreuung im akademischen Rahmen des Comprehensive Cancer Center, einer gemeinsamen Einrichtung der Medizinischen Universität Wien und des AKH Wien.
Das CCC-GET sieht sich in dieser Funktion daher als letztverantwortliche Instanz der Medizinischen Universität Wien/AKH Wien zur Behandlung gastroösophagealer Tumore sowie der Prävention und Früherkennung im Bereich dieser Tumorerkrankung.
Hintergrund:
Tumorerkrankungen des Magens und der Speiseröhre stellen etwa 8% der gesamten Krebserkrankungen und 35% der Tumorerkrankungen des Verdauungstraktes dar. Trotz rückläufigen altersstandardisierten Inzidenzraten für das distale Magenkarzinom sowie Plattenepithelkarzinom des Ösophagus in den letzten Jahren, beobachten wir eine dramatisch ansteigende Inzidenz der Karzinome des gastroösophagealen Übergangs. Bösartige Tumorerkrankungen des gastroösophagealen Übergangs stellen in Österreich als auch in der übrigen westlichen Welt somit jene Tumorerkrankung mit der am stärksten steigenden Inzidenz dar. Diskutierte Ursache für diese dramatische Inzidenzsteigerung wird die „Volkserkrankung“ Reflux erachtet, die seit den 80iger Jahren des letzten Jahrhunderts stark zugenommen hat.
In vergangenen Jahren hatte sich die evidenzbasierte Therapie der gastroösophagealen Krebserkrankungen auf meist unimodale Therapieformen konzentriert. Die hiermit erzielten Ergebnisse sowohl im Bereich der primär palliativen als auch der kurativen operativen Behandlungssituation sind jedoch, abgesehen von frühen Stadien, weit unter den Erwartungen geblieben.
Durch, in den letzten Jahren etablierte multimodale Behandlungsstrategien, lässt sich die Prognose für PatientInnen in kurativen Situationen im Vergleich zur alleinigen chirurgischen Therapie verbessern und durch den Einsatz zielgerichteter Therapieformen, sind in der palliativen Behandlungssituation in jüngster Zeit vielversprechende Erfolge erzielt worden.
Nach wie vor jedoch müssen wir über alle Tumorstadien berechnet, 5-Jahres Überlebensraten meist unter 15% beschreiben.
In den nächsten Jahren werden der Einzug zielgerichteter Therapieformen in den palliativen als auch perioperativen Behandlungsraum, die weitere Optimierung des operativen und perioperativen Managements, sowie die Etablierung klinischer als auch tumorbiologischer therapieprädiktiver Faktoren im Vordergrund der Behandlung von PatientInnen mit gastroösophagealen Kazinomen stehen. Besonders die Efforschung und Anwendung von zielgerichteten Therapieansätzen im Sinne von translationellen Forschungsprojekten in der Behandlung gastroösophagealer Tumoren wird einen notwendigen Forschungsschwerpunkt stellen müssen.
Das seit einigen Jahren erfolgreich etablierte interdisziplinäre Tumorboard für Tumorerkrankungen des gastroösophagealen Traktes als auch die etablierten spezialisierten Grundlagenlabors zur Erforschung dieser Erkrankungen an der Medizinischen Universität, stellen unter weitreichender Zusammenarbeit der beteiligten Universitätskliniken und Institute das Herzstück der Behandlung von PatientInnen mit diesen Erkrankungen dar. Die interdisziplinäre Durchführung nationaler als auch die regelmäßige Beteiligung an internationalen Studien sowie die internationale Forschungskooperation auf international höchstem Niveau, haben der Mdizinischen Universität Wien/AKH Wien eine ausgedehnte Erfahrung im Bereich der Behandlung von Tumoren des gastroösophagealen Traktes ermöglicht.
Durch die Gastroesophageal Tumor (CCC-GET) Unit im Rahmen des Comprehensive Cancer Centers soll die klinische und wissenschaftliche interdisziplinäre Zusammenarbeit weiters verstärkt werden sowie die Etablierung der Medizinischen Universität Wien/AKH Wien als nationales und internationales Referenzzentrum bei der Behandlung gastroösophagealer Tumorerkrankungen erreicht werden.
Koordinatoren:
Ao. Univ.-Prof. Dr. Sebastian F. Schoppmann
Universitätsklinik für Allgemeinchirurgie
Abt. f. Viszeralchirurgie
Medizinische Universität Wien
Währinger Gürtel 18-20
A-1090 Wien
Tel: +43 (0)1 40400 - 69100
Fax: +43 (0)1 40400 - 56410
eMail: sebastian.schoppmann[at]meduniwien.ac.at
Assoc. Prof. Priv.-Doz. Dr. Matthias Preusser
Universitätsklinik für Innere Medizin I
Medizinische Universität Wien
Währinger Gürtel 18-20
A-1090 Wien
Tel: +43 (0)1 40400 - 44570; 73791
eMail: matthias.preusser[at]meduniwien.ac.at