Dr. Anna Sophie Berghoff (Foto), Ärztin in Facharztausbildung am klinischen Institut für Neurologie und in der CNS Tumor Unit des CCC sehr aktiv, war eine dieser beiden Stipendiatinnen. Sie präsentierte in Chicago eine retrospektive Analyse von 159 PatientInnen mit singulären zerebralen Metastasen. In der Analyse zeigte sich, dass das Ausmaß des peritumoralen Ödems ein unabhängiger Prognosefaktor ist. PatientInnen mit einem großen peritumoralen Ödem zeigten ein besseres Gesamtüberleben nach neurochirurgischer Resektion (Correlation of large brain edema with favorable prognosis in patients with single brain metastases).
Die CNS Tumor Unit des CCC war mit zwei weiteren Orginalarbeiten vertreten. Dr. Ayseguel Ilhan-Mutlu präsentierte im Rahmen einer Poster-Diskussion eine Studie zu einem ganz besonderen Fall: Sie konnten Blutproben analysieren, die einem Patienten 72, 42 und zwölf Monate vor der Manifestation eines Glioblastoms abgenommen worden waren. Nach den Untersuchungen von Ilhan-Mutlu et al. scheint, dass microRNA-21 und microRNA-let7 bereits in der präklinischen Entwicklung des Glioblastoms aufreguliert sind (Blood alterations preceding clinical manifestation of glioblastoma). Dr. Birgit Flechl stellte eine Arbeit zur Lebensqualität der „End of Life“-Phase von Glioblastompatienten sowie deren Angehörigen vor. Sie zeigt, dass sich ein Drittel schlecht informiert und bis zu zwei Drittel der pflegenden Angehörigen überfordert fühlen (Health-related quality of life (HRQOL) in patients with glioblastoma (GBM) and their caregivers in the end-of-life phase: A retrospective study).
Die zweite CCC-Stipendiatin war Ass.-Prof. Dr. Katja Pinker-Domenig, Klinische Abteilung für Allgemeine Radiologie und Kinderradiologie, Gender Imaging/Molekulare Bildgebung, CCC Wien. In ihrer Arbeit ging sie der Frage nach, ob die PET-MRT das Staging von Mammakarzinomen verbessern kann (Hybrid PET-MRI of the breast: A promising tool for the characterization of breast tumors). Für diese Studie wurden 106 Patientinnen mit einer Brustläsion (BIRADS 3-5) untersucht. Pinker-Domenig und ihre KollegInnen konnten zeigen, dass die PET-MRT eine hervorragende Sensitivität von 100 Prozent bietet. Die Spezifität konnte gegenüber 68 Prozent unter Routine-MRT durch die multiparametrische Fusionsbildgebung auf 80 Prozent gesteigert werden. Pinker-Domenig: „Durch den Einsatz der PET-MRT könnte man 80 Prozent aller unnötig durchgeführter Brustbiopsien einsparen ohne dabei ein Karzinom zu übersehen. Zusätzlich kann durch die PET-MRT die Sensitivität in der Entdeckung von Lymphknotenmetastasen ist gegenüber der MRT alleine von 70 auf 87 Prozent gesteigert werden.“
Weitere Arbeiten: