Obwohl die Beschreibung und Interpretation der Krebsgenetik seit mehr als einem Jahrhundert im Mittelpunkt der Krebsforschung steht, wird die Genmedizin in diesem Jahrzehnt jeden Aspekt der Krebsbehandlung tiefgreifend verändern. Bereits jetzt weisen die anekdotenhaften Fälle von Personen, die nicht auf konventionelle Krebstherapie angesprochen hatten, bei denen aber eine umfangreiche Analyse der Genomsequenz ein genetisches Ziel mit bemerkenswertem klinischen Effekt identifizieren konnte, auf einen Zeitpunkt in der nahen Zukunft hin, in dem Analysen des Tumorgenoms routinemäßig zusätzlich zur klinisch-pathologischen Abklärung eines neu diagnostizierten Karzinoms eingesetzt werden. Vorerst generiert die Identifizierung von Genen, die zentral für die Tumorbiologie sind, hoch relevante Daten für die Diagnose, Prognose und Therapie. Diese Information hat ihren Weg bereits in den klinischen Alltag gefunden. Die außerordentliche Geschwindigkeit dieses Wandels wird weiter anhalten. Die neue Ära der personalisierten Medizin wird jeden Aspekt der Krebsbehandlung berühren: von der Patientenberatung über die Krebsdiagnose, die Tumorklassifikation und die Behandlung bis zu deren Ergebnis. Dies erfordert eine neue - tiefer gehendere - Ausbildung und Zusammenarbeit von WissenschafterInnen, KrebsspezialistInnen, PatientInnen und anderen involvierten Personen. Im vorliegenden Positionspapier hält die ESMO den aktuellen Status auf dem Gebiet der personalisierten Krebstherapie fest und behandelt die Themen und Herausforderungen für die onkologische Fachwelt. (Übersetzung des Abstracts „Delivering Precision Medicine in Oncology Today and in Future - The Promise and Challenges of Personalised Cancer Medicine: a position paper by the European Society for Medical Oncology (ESMO)“, Oxford Journals, online Publikation am 20. Juni 2014)
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Delivering Precision Medicine in Oncology Today and in Future - The Promise and Challenges of Personalised Cancer Medicine: a position paper by the European Society for Medical Oncology (ESMO)
F. Ciardiello, D. Arnold, P. G. Casali, A. Cervantes, J.-Y. Douillard, A. Eggermont, A. Eniu, K. McGregor, S. Peters, M. Piccart, R. Popescu, E. Van Cutsem, C. Zielinski and R. Stahel
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Comprehensive Cancer Center Vienna
Das Comprehensive Cancer Center (CCC) Wien der MedUni Wien und des AKH Wien vernetzt alle Berufsgruppen dieser beiden Institutionen, die KrebspatientInnen behandeln, Krebserkrankungen erforschen und in der Lehre bzw. der Ausbildung in diesem Bereich aktiv sind. Christoph Zielinski, Vorstand der Universitätsklinik für Innere Medizin I und Leiter der Abteilung für Onkologie, steht dem CCC als leitender Koordinator vor. (www.ccc.ac.at)