„An Krebs zu erkranken ist schlecht. Noch schlechter ist es, wenn man zusätzlich arm ist.“ Mit diesen Worten beginnt „The State of Oncology 2013“, die aktuelle Publikation des International Prevention Research Institute (Lyon, Frankreich), die anlässlich des ECCO 2013, des größten europäischen Krebskongresses, präsentiert wurde. Der Bericht zeigt auf, dass sich die Last, die weltweit durch Krebserkrankungen entsteht, in den letzten 25 Jahren verdoppelt hat. Den zum Teil bahnbrechenden Entwicklungen auf dem Gebiet der Onkologie zum Trotz prognostiziert sie gleichzeitig für die nächsten 17 Jahre eine weitere Steigerung dieser Bürde um 100 Prozent. Damit könnte die Menschheit ab 2030 mit ca. 26,4 Millionen Neuerkrankungen und 17 Millionen Todesfällen pro Jahr konfrontiert sein. Die Autoren des Papiers, die vier Krebsspezialisten Peter Boyle vom International Prevention Research Institute, Lyon, Frankreich, Richard Sullivan, vom Kings Health Partners Integrated Cancer Center, London, UK, Christoph Zielinski, von der MedUni Wien und CCC und Otis W. Brawley, von der American Cancer Society, Atlanta, USA, nennen vor allem drei Ursachen für diese Entwicklung: die Zunahme der Weltbevölkerung, der wachsende Anteil alter Menschen und ein Lebensstil, der Krebs begünstigt und zunehmend auch in wirtschaftlich schwächeren Ländern Fuß fasst.
Wirtschaftlich schwache Länder besonders betroffen
Durch das starke Bevölkerungswachstum werden gerade Schwellen- und Entwicklungsländer von der Zunahme der Krebserkrankungen und den Folgen mangelnder Ressourcen besonders betroffen sein. Die Regierungen dieser Länder werden in Zukunft noch stärker damit zu kämpfen haben, dass moderne Diagnoseverfahren, innovative Therapien und gut ausgebildetes medizinisches Personal für große Teile der Bevölkerung nicht zugänglich sein werden. Radikale Lösungen sind daher dringend nötig. Christoph Zielinski dazu: „Zugang zu ausreichender medizinischer Versorgung ist ein Menschenrecht. Wir benötigen daher neue, weltweit gültige und anwendbare Finanzierungsmodelle wie Public-Private-Partnerships an denen sich neben öffentlichen Institutionen auch Akteure aus der Pharmaindustrie und der Medizintechnologie beteiligen.“
Nähere Infos unter: www.i-pri.org/oncology2013/
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DI Isolde Fally, MAS PR
Comprehensive Cancer Center Vienna
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