Und im Spital gibt es viele Untersuchungen, die Op, Visiten und Besuche – auch keine Zeit für Reflexion. Aber danach. Wieder zu Hause kommen die Fragen. Sollte ich meine Ernährung umstellen? Laufen, ob ich das schon wieder darf? Was von den Erfahrungen erzähle ich meinem Kind? Und wie?
Neun Frauen haben sich diese Fragen gestellt und versucht eine Möglichkeit zu finden anderen Frauen diese Zeit zu erleichtern. Sie sind bei Europa Donna aktiv, der österreichischen Sektion einer europaweit tätigen Brustkrebs-Patientinnengruppe. Zusammen haben sie das Problem der vielen Fragen nach der Entlassung besprochen. Das Ergebnis ist ein umfangreiches Paket, rund um das Kernstück – die Little-Help-Bücher des Forum Study Nurses & Coordinators und der Austrian Breast & Colorectal Cancer Study Group (ABCSG). Natalija Frank, MPH, Schriftführerin bei Europa Donna Austria, ist gleichzeitig für klinische Studien im Comprehensive Cancer Center Vienna zuständig. Damit konnte das Entlassungspaket zusammengestellt und auch in die Praxis umgesetzt werden: Seit Anfang September bekommen die Frauen nach der Brustkrebsoperation bei ihrer Entlassung aus dem AKH Wien dieses Paket ausgehändigt.
Die wichtigsten und für jede Frau notwendigen Inhalte sind eine Befundmappe und ein Nachsorgepass. Alles andere ist ein Angebot: Sich bei einem Entspannungstee beispielsweise die Informationsbroschüren zu Ernährung, zu klinischen Studien oder Sexualität durchzulesen. Das Baumwolltuch mit vielen Vorschlägen zum Binden und Knoten oder den Schaumstoffball für die Lymphdrainage wird nicht jede Frau benötigen, ebenso wie den Veranstaltungskalender der Österreichischen Krebshilfe. Aber es ist gut, dass man die Tipps, Anlaufstellen und deren Adressen zu Hause hat. Für dann, wenn die Fragen kommen.
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