Die Tumor-assoziierte Kachexie gilt als bedeutender Faktor mit negativem Einfluss auf das Überleben von Krebspatientinnen. Es wurde bereits eine Anzahl an inflammatorischen Mediatoren beschrieben, die in Verbindung mit Tumor-assoziierter Kachexie in erhöhter Konzentration auftreten.
Kombinierter Kachexie Score
Das Team der gynäkologischen Onkologie hat bereits Daten über den Zusammenhang zwischen erhöhten Serum IL-6 Spiegeln und einem geringeren Rezidiv-freien-Überleben sowie einem kürzeren Gesamtüberleben bei Ovarialkarzinompatientinnen publiziert. Die neue Studie die unter dem Titel „Influence of cancer-related inflammation and cachexia on ovarian cancer prognosis and treatment response“ und unter der Leitung von Aust und Polterauer durchgeführt wird, soll neue Erkenntnisse über Risiko- und Prognosefaktoren für das Ovarialkarzinom liefern. Ziel des Forschungsprojekts ist es, einen kombinierten „Kachexie-Score“ – basierend auf radiologischen, molekularen und klinischen Faktoren - über die Bedeutung der Tumor-assoziierten Kachexie als unabhängigen Prognosefaktor bei Patientinnen mit Ovarialkarzinom zu definieren. Mit Hilfe dieses „Kachexie-Scores“ soll eine Stratifizierung in prognostische Risikogruppen ermöglicht werden. Außerdem soll geprüft werden, ob dieser Risiko-Score prädiktiv herangezogen werden könnte, um das Auftreten einer Platinresistenz vorherzusagen. Wichtig ist es ebenso, aus den gewonnen Daten Hypothesen für zukünftige Studien zu generieren und Implikationen für individualisierte Therapiekonzepte zu schaffen.
Interdisziplinäre und translationale Zusammenarbeit
Die „Molecular-Oncology-Working-Group“ unter der Leitung von Robert Zeillinger, Universitätsklinik für Frauenheilkunde, wird die Luminex-Analysen durchführen, um mit Hilfe von selektierten Zytokinpanels biochemische Mediatoren zu selektieren. Thomas Knogler von der Universitätsklinik für Radiologie und Nuklearmedizin wird die detaillierten Texturanalysen der Computertomographie-Bilder durchführen. Das Team der Wissenschafter wird in diese Datenbank klinische Daten einfließen lassen und daraus einen kombinierten „Kachexie-Score“ definieren. Dieses Kooperationsprojekt, mit dem Ziel, den Einfluss der Tumor-assoziierten Kachexie auf das Überleben von Ovarialkarzinom-Patientinnen zu evaluieren, wird klinisch von Alexander Reinthaller, Universitätsklinik für Frauenheilkunde, unterstützt und von der "Margaretha-Hehberger-Stiftung" subventioniert. Der Projektbeginn ist für Juli 2014 vorgesehen.
Über Stefanie Aust
Die junge Medizinerin hat als Mitarbeiterin der Arbeitsgruppe Gynäkologische Onkologie (Leitung Alexander Reinthaller) im Oktober 2010 ihr PhD-Studium zum Thema "Prognostic markers in ovarian cancer patients” (Supervisor: Dietmar Pils) begonnen und ist derzeit als Assistenzärztin an der Univ. Klinik für Frauenheilkunde angestellt. Im Rahmen ihrer wissenschaftlichen Tätigkeit konnte sie gemeinsam mit dem engagierten Forschungsteam unter der Leitung von Robert Zeillinger bereits mehrere Arbeiten aus dem Forschungsgebiet der gynäkologischen Onkologie publizieren und wird auch in Zukunft ihren wissenschaftlichen Fokus insbesondere dem Ovarialkarzinom zuschreiben.
Link: http://www.ccc.ac.at/gcu/