Weichteilsarkome sind sehr seltene Tumore – insgesamt treten etwa 300 Neuerkrankungen pro Jahr in Österreich auf. Mehr als die Hälfte der Patienten werden am CCC in Wien behandelt, wo es ein spezialisiertes Tumorboard-Team und eine Unit (Musculosceletal Tumor Unit, CCC-MST) unter der Koordination von Univ.-Prof. Dr. Reinhard Windhager gibt, die sich dieser Gruppe von Erkrankungen widmet. Dass die hier aktiven ExpertInnen nicht nur in Wissenschaft und Forschung und im KollegInnenkreis exzellent sind, sondern ihr Wissen auch für Laien verständlich präsentieren können, zeigten die einzelnen Präsentationen. Die ersten beiden Vorträge widmeten sich der Bedeutung und den Methoden der Diagnostik (Ass.-Prof. Priv.-Doz. Dr. Philipp Funovics und Priv.-Doz. Dr. Iris Nöbauer). Einer der wichtigsten Faktoren dabei ist die Awareness, die im niedergelassenen Bereich erhöht werden sollte. Es gilt an die Möglichkeit dieser Diagnose, besonders auch bei jungen Erwachsenen, zu denken. Bereits die ersten Behandlungsschritte, sollten den, in der Tumorchirurgie geforderten Richtlinien folgen. Dies ist ein entscheidender Faktor für Prognose und oft auch Funktionserhalt.
Univ.-Prof. Dr. Gabriele Amann ist es gelungen, das sehr komplexe und umfangreiche Gebiet der Pathologie von Weichteilsarkomen auf für die Patienten relevante Aspekte zu reduzieren, ohne dabei an Tiefe zu verlieren. Die Grundzüge der chirurgischen Eingriffe erläuterte Windhager, bevor die adjuvanten Therapieoptionen – Strahlen- und medikamentöse Therapie - erklärt wurden (Univ.-Prof. Dr. Karin Dieckmann und Brodowicz). Der medikamentösen Therapie im Fall einer Metastasierung waren zwei Vorträge gewidmet, wobei Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Köstler die Optionen vorstellte und Dr. Wolfgang Lamm deren mögliche Nebenwirkungen behandelte.
Drei Vorträge behandelten allgemeine Aspekte der onkologischen Therapie: Diätologin Elisabeth Hütterer gab praktische Tipps zur Ernährung und Mag. Michael Kirschbaum erklärte welche Hilfen Psychologen bei der Krankheitsbewältigung geben können. Komplementäre Methoden, die Univ.-Prof. Dr. Michael Frass vorstellte, rundeten diesen Block ab. Eine weitere mögliche Unterstützung auf einer anderen Ebene stellte CCC-Office-Mitarbeiterin Natalija Frank, MPH, vor: PAN (www.pan-austria.org), eine vom CCC unterstützte Interessensvertretung für Jugendliche und junge Erwachsene, die von Krebs betroffen sind, bzw. deren Angehörige. Diese Patienten haben besondere Bedürfnisse während eines stationären Aufenthalts und andere Themen, die für sie von Bedeutung sind und die bei einer Therapie zu berücksichtigen sind.
Die vielen vor Ort gestellten Fragen, die lebhafte Diskussion und das Feedback in den Evaluationsbögen sind für Organisator Brodowicz ein klarer Auftrag: „Wir werden die Veranstaltung im nächsten Jahr auf jeden Fall wiederholen und können dabei die Erfahrungen und Rückmeldungen aus dieser ersten Veranstaltung berücksichtigen. Ich möchte mich bei allen, die zum Erfolg dieser Veranstaltung beigetragen haben, herzlich bedanken!“