Erstes österreichisches und viertes europäisches Center of Excellence und Ausbildungszentrum für Gynäko-Onkolgie an der Frauenklinik in Wien
Im Dezember 2005 wurde nach entsprechender Antragstellung an der Abteilung für Gynäkologie & Geburtshilfe der Frauenklinik in Wien ein externes Audit zur Zertifizierung der Gynäko-Onkologie als Center of Excellence und damit verbunden auch die Zertifizierung als Ausbildungszentrum für die Subspezialität Gynäko-Onkologie durchgeführt. Vertreter der European Society of Gynaecologic Oncology (ESGO) und des European Board and College of Obstetricians and Gynaecologists (EBCOG) überprüften während dieses Audits im Rahmen eines dreitägigen Besuches nach den Vorgaben der obgenannten Fachgesellschaften ob die geforderten Rahmenbedingungen und Vorraussetzungen erfüllt werden. In der Folge wurde die Gynäko-Onkologie der Frauenklinik in Wien als erstes österreichisches und viertes europäisches Center of Excellence und Ausbildungszentrum für Gynäko-Onkolgie akkreditiert.
1. Inhalte der Ausbildung zur Subspezialisierung in gynäkologischer Onkologie
Ungefähr 40 % aller Krebserkrankungen der Frau betreffen die Brust oder die weiblichen Genitalorgane. Die Behandlung von gynäkologischen Malignomen und Mammakarzinomen ist interdisziplinär und erfordert eine gute chirurgische Ausbildung sowie auch fundiertes Wissen im Bereich von Radiotherapie, Chemotherapie, antihormoneller Therapie, Immuntherapie und Genetik. Die EBCOG betont die Notwendigkeit, eine Subspezialisierung auch in europäischen Ländern in Anlehnung an die USA und Australien einzuführen, um die Therapie von betroffenen Patientinnen zu verbessern. Ausbildungsinhalte und notwendige Voraussetzungen von Abteilungen, die diese Ausbildung anbieten wollen, wurden von der EBCOG und von der ESGO festgelegt. Diese Ausbildung soll nicht als Konkurrenz sondern zusätzlich zur Facharztausbildung im Bereich der Gynäkologie und Geburtshilfe angesehen werden.
2. Definition eines gynäkologischen Onkologen
Der gynäkologische Onkologe ist Facharzt für Gynäkologie und Geburtshilfe. Er bietet aber folgende Zusatzqualifikationen an:
Das Praktizieren als gynäkologischer Onkologe exkludiert die Praktizierung anderer Subspezialitäten im Bereich der Frauenheilkunde.
3. Das Ziel der Ausbildung
Das Ziel der Ausbildung ist die Behandlung von Patientinnen mit gynäkologischen Malignomen zu verbessern.
4. Was soll in der Ausbildung zu einem gynäkologischen Onkologen erreicht werden?
5. Die Organisation der Ausbildung
6. Voraussetzungen für eine Ausbildung
Die Ausbildung sollte strukturiert sein und klar definierte Ziele in spezifizierten Intervallen vorgeben. Der Ausbildungsplan sollte in Zusammenarbeit mit dem Auszubildenden vorgegeben werden. Es ist ein Log book anzulegen, welches regelmäßig überprüft wird. Das Ausbildungsziel für jedes Ausbildungsjahr ist zu definieren und der jährliche Ausbildungserfolg der ESGO dokumentiert zu melden.
Der Auszubildende sollte eine gewisse Zeit in ein oder zwei anderen gynäko-onkologischen Zentren, welche von der EBCOG zertifiziert sind, verbringen.
7. Beurteilung der Ausbildung
In allen europäischen Ländern sollte die Beurteilung der Ausbildung und der Ausbildner von den nationalen Gesellschaften durchgeführt werden.
Die Zentren müssen folgende Kriterien erfüllen:
Die Beurteilung des Auszubildenden sollte von nationalen und internationalen Experten durchgeführt werden und sollte folgendes beinhalten:
Verantwortlich
Univ. Prof. Dr. Alexander Reinthaller
Abteilung für Gynäkologie & Geburtshilfe
Universitätsklinik für Frauenheilkunde
Währinger Gürtel 18-20
A-1090 Wien
E-Mail: alexander.reinthaller@meduniwien.ac.at