Krebspatienten, die wissen, dass sie unheilbar krank sind, werden häufig von großen Ängsten gequält. Zu ihren Hauptsorgen zählen neben der Furcht vor Schmerzen der Verlust der Autonomie und der Gedanke von anderen abhängig zu sein. Christoph Zielinski, Leiter der Universitätsklinik I an der MedUni Wien und Leiter des Comprehensive Cancer Center der Meduni Wien und des AKH Wien, der vor drei Jahren die Klinische Abteilung für Palliativmedizin ins Leben gerufen hat, meint dazu: “Heute ist die Schmerztherapie so weit entwickelt, dass unsere PatientInnen nicht mehr leiden müssen. Unsere Hauptaufgabe ist es, den Menschen die Ängste zu nehmen und ihnen aufzuzeigen, dass sie die letzte Phase ihres Lebens trotz allem mitgestalten können.“
Interdisziplinäre Begleitung
An der Klinischen Abteilung für Palliativmedizin, Klinik für Innere Medizin I des AKH und der MedUni Wien, wird fächerübergreifend gearbeitet. Die Tätigkeit stützt sich auf drei Säulen: die Behandlung des Körpers, also die medizinische, pflegerische und physiotherapeutische Versorgung, die psychologische Betreuung, die Unterstützung bei sozialen bzw. sozialrechtlichen Fragen und spirituellen Beistand. Die Mitglieder des Palliativteams nehmen sich die Zeit, die die PatientInnen benötigen und binden sie in alle Entscheidungen ein. Dazu gehört auch, die Betroffenen darüber aufzuklären, dass sie nicht alle Therapien, die angeboten werden beziehungsweise das Leben verlängern würden, in Anspruch nehmen müssen. Herbert Watzke, Leiter der Klinischen Abteilung für Palliativmedizin dazu: „Als Ärzte müssen wir die Ziele kennen, die die Betroffene noch für ihr Leben haben und die Therapie mit ihnen gemeinsam darauf abstimmen. Wir setzen uns auch mit den Anliegen der Angehörigen auseinander, die die Situation sehr oft anders interpretieren als die Erkrankten selbst. Auch hier gilt es Unsicherheiten zu beseitigen.“ PalliativpatientInnen, die in häusliche Pflege entlassen wurden, steht ein mobiles Team zur Verfügung, das bei Bedarf auch nach Hause kommt. Somit ist auch außerhalb des Spitals eine kontinuierliche Versorgung gegeben. Watzke abschließend: „Die neuen Entwicklungen in unserem Fach erweitern unsere Möglichkeiten stetig wodurch wir todkranken Menschen immer besser helfen können. In diesem Sinn lautet unsere Botschaft: ‚Wir teilen eure Sorgen, aber Ihr seid in verantwortungsvollen Händen. Fürchtet euch nicht‘.“
http://www.meduniwien.ac.at/innere-med-1/palliativstation/